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Archiv Mo, 16.05.2011
20:30 Uhr im Theater Vorpommern
3,- erm. / 3,50 Euro
WELTSTADT - ein Heimatfilm
Regie: Christian Klandt, 102 min, 35mm
In der Nacht zum 16. Juni 2004 überfielen zwei Jugendliche in einer malerischen Kleinstadt in Brandenburg einen schlafenden Obdachlosen. Als sie bemerkten, dass er keine Wertsachen bei sich trug, schlugen sie ihn und steckten ihn anschließend in Brand.
Beruhend auf dieser wahren Begebenheit erzählt WELTSTADT die Geschichte der Täter, aber auch der Bewohner dieser Stadt - beginnend 24 Stunden vor der Tat.
WELTSTADT ist die Geschichte von Till und Karsten: Till (Florian Bartholomäi), der seine Malerlehre aufgibt und keine Ahnung hat, was er mit seinem Leben anfangen will. Sein Freund Karsten (Gerdy Zint), der die Schule nie beendet hat und Sozialstunden in einem Obdachlosenheim ableisten muss. Respekt verschafft er sich regelmäßig durch Gewalt. Ihre Resignation, ihr Frust und ihre Aggression werden sich in dieser Nacht gegen den Obdachlosen im Park richten. WELTSTADT ist auch die Geschichte von Steffi (Karoline Schuch), Tills Freundin, von Heinrich (Hendrick Arnst), der seine Imbissbude aufgeben muss, und von Günter (Justus Carrière), Tills Vater und Polizist der Stadt. Alle sind an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem sich etwas verändern muss oder wird. Es sind Menschen, die miteinander leben, die einander beeinflussen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Es sind Geschichten, die jeden Tag überall in Deutschland passieren. Doch niemand beachtet sie.
WELTSTADT zeigt eine Momentaufnahme unserer heutigen Gesellschaft - eine Gesellschaft, die von finanziellen und sozialen Nöten geprägt ist, in der die Menschen durch Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit allzu oft das Träumen vernachlässigen, eine Gesellschaft, in der Verrohung, Resignation und Frust eine aggressive Jugendsubkultur hervorbringen. Der Film beleuchtet eine Seite unseres Lebens in Deutschland, die gern übersehen wird und über die in den Medien nur in reißerischen Schlagzeilen und mit aufgesetzter Verachtung berichtet wird.
WELTSTADT ist ein Film der beschreibt, ohne zu verurteilen, der versucht, den Ausbruch der Gewalt nicht verständlich aber verstehbar zu machen, der sich trotz aller Konflikte traut, das Lachen und die Poesie im Alltag einer brandenburgischen Kleinstadt zu zeigen.
Regisseur Christian Klandt ist, wie sein Kameramann René Gorski, in der Stadt aufgewachsen, in der die Tat geschah. Mit ihrem Film haben sie bereits weltweit auf zahlreichen Festivals Preise gewonnen, unter anderem den "Silver Zenith" des Montréal World Film Festival.
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